Was sind Symptome bei Läusen und Nissen?
Kopfläuse leben oft tagelang unentdeckt auf unseren Köpfen. Viele erfahren erst davon, wenn ein anderer Befall gemeldet wurde und man selber seinen Kopf untersucht. Doch wie kann man Läuse auch schon früher erkennen? Gibt es bestimmte Symptome, die Läuse auslösen? So wissen Sie auch, wann ein anderer von Läusen befallen sein könnte und sie nicht ihren Kopf mit seinem zusammentun sollten.
Erkennbare Symptome für Läuse
Eines der ersten und deutlichsten Symptome für Läuse ist der Juckreiz, auch Pruritus genannt. Er entsteht dann, wenn die Läuse zustechen. Die Einstichstelle hinterlässt eine sogenannte Papel, ein Punkt so groß wie ein Mückenstich. Um mehr Blut zu saugen, sondert die Kopflaus Speichel ab. Wenn Speichel mit der Kopfhaut in Berührung kommt, verträgt das unsere empfindliche Haut nicht gut, sodass sie mit Juckreiz reagiert. Wer sich also ständig stark am Kopf kratzen muss, sollte seinen Kopf einmal gründlich untersuchen, denn dies kann ein Symptom für Kopfläuse sein.
Symptome für Kopfläuse - Juckreiz und ständiges Kratzen - weiße Flecken nahe der Kopfhaut - Schwellungen und Rötungen - Läuse-Ekzem - Verfilzung der Haare (Weichselzopf) |
Nicht nur Juckreiz, auch andere Symptome können Kopfläuse hervorrufen. Sind die Läuse bereits in hoher Zahl vorhanden, beginnt das Haar nach und nach durch austretendes Wundsekret zu verfilzen. Das nennt man auch Weichselzopf. Dann hilft nur noch ein Läusekamm.
An den betroffenen Stellen können zudem auch Schwellungen und Rötungen als Symptome für Läuse auftreten. Diese sind besonders gut im Nacken oder hinter den Ohren zu sehen. Wenn der Betroffene sich viel kratzt, können sich in den Wunden andere Krankheitserreger wie Bakterien, Pilze oder Viren ansiedeln. Das kann weitere Infektionen und Krankheiten zur Folge haben, die sich zum Beispiel durch Schwellungen und Entzündungen zeigen. Es kann auch das sogenannte "Läuse-Ekzem" auftreten, das sich durch Ausschläge rund um den Infektionsherd bemerkbar macht. Auch die Lymphknoten können als Symptome für die Kopfläuse im betroffenen Bereich anschwellen.
Im Gegensatz zu weitläufigen Meinungen zählt mangelnde Hygiene nicht als Läuse-Symptom. Denn eine Laus sucht sich ihren Wirt nicht nach Körperhygiene, sondern anderen Faktoren aus.
Doch nicht nur die Kopfhaut ist durch die Läuse von Symptomen wie dem lästigen Jucken betroffen, sondern oft auch der Nacken, die Schläfen oder der Bereich hinter dem Ohr. Besonders Menschen mit langen Haaren bieten an diesen Stellen die optimale Temperatur für die Eier der Laus.
Symptome bei Kindern
Gerade bei Kindern ist ein ständiges Kratzen ein gutes Symptom, um einen Kopflausbefall möglichst frühzeitig erkennen zu können. Denn Kinder bemerken oft nicht, dass sie Läuse haben. Allerdings zählen sie zur Risikogruppe für Kopflausbefall, da Kinder öfter „die Köpfe zusammenstecken“. Mädchen sind häufiger betroffen als Jungen. Auch die weiteren Symptome wie oben beschrieben sind für Kinder gleichermaßen gültig.
Symptome bei Babys
Da Babys oft keine langen Haare haben, können sie seltener Kopfläuse bekommen. Erst ab einer Haarlänge von 2 cm fühlen sich Läuse auf unseren Köpfen wohl. Die meisten Babys haben kürzere Haare. Sie müssen sich also keine Gedanken um Läuse und ihre Symptome machen.
Sollte ihr Baby zu den wenigen gehören, die längere Haare haben, gelten dieselben Symptome wie bei Erwachsenen. Da sich ihr Baby nicht gut am Kopf kratzen kann, wird es wohl häufiger schreien. Wenn Sie Kopfläuse und Rötungen bei Ihrem Baby feststellen, sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Lösen nur Läuse oder auch Nissen Symptome aus?
Nissen lösen keine Symptome beim Menschen aus, da Nissen die leeren Eihüllen sind. Auch die Eier an sich tun dem Menschen nichts. Da der Kopf nur juckt und sich entzündet, wenn Läuse unser Blut saugen, entstehen von den Eiern keine Symptome.
Ab wann sind Symptome erkennbar?
Je nachdem, ob man zum ersten Mal Kopfläuse hat oder zum wiederholten Male treten Symptome unterschiedlich schnell auf. Bei einem Erstbefall verlaufen die ersten 14 bis 28 Tage ohne Symptome, denn ein Mensch reagiert zu Beginn noch nicht auf den Speichel der Kopfläuse. Erst mit der Zeit wird die Kopfhaut sensibel. Nach ca. 4–6 Wochen macht sich dann oft deutlicher Juckreiz bemerkbar. Betroffene kratzen sich dann ständig, häufig auch nachts. Dies ist gefährlich, denn die Wunden können sich so schnell entzünden. Einige Betroffene merken aber erst Monate später, dass sie Läuse haben.
Ist eine Person durch einen vorherigen Läusebefall bereits sensibilisiert, kann bei wiederholtem Befall der Juckreiz schon nach zwei Tagen auftreten. In diesem Fall kann man Läuse frühzeitig erkennen.
Ab wann weiße Flecken erkennbar sind, lässt sich schwer sagen, da die Läuse und Nissen selbst oft nicht auffallen. Rötungen, Infektionen und Schwellungen sind erst in Folge des Juckreizes zu erkennen. Also je nach Sensibilität ein paar Tage nach Beginn des vermehrten Kratzens.
Wie kann ich Läuse gut erkennen?
Wenn Symptome für Läuse vorliegen, wie zum Beispiel der Juckreiz, sollte eine Untersuchung und ggf. Behandlung des Kopfes erfolgen. Dies geschieht am besten mit einer Lupe. Doch selbst dann sind die kleinen Tierchen nicht immer gleich zu finden, da sie sich über die Evolution hin der Hautfarbe ihrer Wirte angepasst haben. Lesen Sie hier mehr, wie Sie Läuse gut erkennen können!
Quellen:
https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Merkblaetter/Ratgeber_Kopflausbefall.html
http://www.pediculosis-gesellschaft.de/html/ansteckung.html
Gesundheitsamt Wiesbaden, Wissenswertes über Kopflausbefall
L. Meister, F. Ochsendorf, Kopfläuse, Deutscher Ärzteblatt 45(113), 2016.
D.J. pontius, Demystifying Pediculosis:School Nurses Taking the Lead, Pediatric Nursing 40(5), 2014.